Jan Fennell - Die Hunde-Versteherin   
Teil 1
Teil 2
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Ich denke, wenn Sie in Worten zu uns sprechen könnten, würden sie einfach sagen: „Hört mir zu.“

Hallo, liebe Zuschauer, und willkommen zu Die Welt der Tiere: Unsere Mitbewohner. In der heutigen Sendung treffen wir Jan Fennell, eine bekannte Hundetrainerin aus Großbritannien. Während ihrer mehr als 20- jährigen Arbeit mit Hunden und durch die Beobachtung von Hunden hat sie es gelernt, ihre Werte und ihre angeborene Weisheit zu verstehen. Jan, die Autorin des internationalen Buch-Bestsellers „Mit Hunden sprechen”, reist auf der ganzen Welt herum und bietet Beratungen und Kurse zur Entwicklung harmonischer Beziehungen mit unseren pelzigen Kameraden an. In der Arbeit mit Hunden und ihren Betreuungspersonen hat Jan Fennell eine neue Technik entwickelt, die sie „Amichien” nennt.

Die Kommunkation ist in einer Beziehung mehr als nur Worte. Es ist ein Band. Und Amichien kommt aus dem Französischen. „Ami „ heißt Freund und „Chien” heißt Hund. Es bedeutet also „Freund des Hundes”. Und es wird auch gezeigt, dass es einfach eine weitere Sprache ist. Genau wie Französiche eine andere Sprache ist, Deutsch. Holländisch, es ist egal.

 (Ich verstehe.) Die Hunde haben auch eine Sprache.

Jan hat viele Jahre damit verbracht, Hunde in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und sie hat ihre Psychologie, ihre Werte und ihren Antrieb verstehen gelernt. Sie bemerkte ihre Verhaltensmuster und instinktiven Reaktionen auf bestimmte Situationen. Unter Verwendung dieser Informationen arbeitet sie immer mit dem Instinkt des Hundes und ihre vorurteilslosen Techniken unterscheiden sich radikal von traditionellen Methoden.

Also, bei den traditionellen Methoden zwingen wir dem Hund unseren Willen auf. Der Hund muss es tun, weil wir es ihm sagen. Und das erkennt in vielen Fällen nicht an, wer er ist. Mit dieser Arbeit habe ich nichts Neues entdeckt. Es geht nur darum, ihre Natur wiederzuentdecken, die sie schon immer hatten. Sie arbeiten natürlicherweise in einer Kooperation auf der Grundlage von Informationen, die man ihnen gibt. Also statt sie etwas tun zu lassen, weil ich es möchte, lasse ich sie etwas tun, weil sie es möchten. Ich ermögliche ihnen, dass sie auf alles kooperativ reagieren wollen, um das ich sie bitte – entsprechend ihrem freien Willen und auf zufriedene Art.

Mit der Amichien Trainingstechnik sind nicht nur die Hunde glücklicher, sondern auch ihre liebevollen Betreuer.

Sehr wenige Leute wollen mit ihrem Hund aggressiv sein. Wenn sie das entdecken und ich ihnen sage: „Sie werden den Hund nie mehr herumzerren. Sie werden ihm alles spielerisch beibringen. Sie werden mit seinem Wesen arbeiten. Sie werden Erfolg haben. Sie werden Erfolg haben”, dann finden sie, dass sie genau das wollen. Und viele Leute werden sehr, sehr emotional, denn sie können diese ganze Qual lassen, ihren Hund zu zwingen. Und sie können das tun, was sie instinktiv als richtig empfinden, um dem Hund zu helfen. Es ist also brillant.

Die Arbeit des berühmten Reiters Monty Roberts hatte Jan auf ihren Weg gebracht. Als Autor des Buches „Die Sprache der Pferde - die Monty Roberts Methods des Join-up” hatte Monty eine umfangreiche Studie an wilden Mustangs durchgeführt und ihr einzigartiges Kommunikationssystem erlernt.

Also ich habe Monty zum ersten Mal 1989 gesehen. Und 1990 habe ich dann angefangen zu erkennen, dass das, was er konnte, etwas war, was ich wollte. Ich dachte, es gäbe einen Trick, einen Kniff. Wie kam es, dass jedes Pferd mit dem er arbeitete, auf die gleiche Weise reagierte? Es dämmerte mir nicht. „Es liegt daran, dass es ein Pferd ist.” Es lag nicht daran, dass er mit jedem etwas anderes machte; er tat immer dasselbe, weil es die gleiche Sprache war. Was ich aber am meisten liebte, war die ruhige, besonnene Art, mit der er arbeitete. Und er sagte Dinge wie: „Bringen Sie das Tier dazu, es zu wollen, nicht es zu müssen. Arbeiten Sie mit seinem Wesen.” Wenn sie ein scheueres Tier haben, dann ist es okay. Wenn es schreckhaft ist, na und, das ist okay. Wenn es feuriger ist, ist das okay. Verweigern sie dem Tier nie, das zu sein, was es ist.

Beeindruckt von Montys Fähigkeit, ganz schnell eine harmonische Beziehung mit jedem Pferd aufzubauen versuchte Jan dasselbe bei ihrer Arbeit mit Hunden.

Ich schaute mir bei Monty ab, wie er sich die Sprache der Pferde beigebracht hatte, indem er ihnen zugeschaut und sie beobachtete hatte und sich ganz still von ihnen die Sprache von frei lebenden Tieren zeigen ließ. Ich musste also Hunde beobachten, die frei von Menschen lebten. Und das machte ich natürlich durch Film und Fernsehen - erstaunliche Dokumentarfilme. Ich hätte es nicht ohne moderne Kameras und moderne Ausrüstung tun können, man konnte nämlich nicht nah genug herankommen, um zu sehen, was vor sich ging. Und es zeigten sich Muster.

In der Natur leben Hunde in Gruppen oder Rudeln und jedes Rudel hat einen Führer. Hundeführer erledigen ihre wichtige Rolle mit viel Mitgefühl und Würde.

Ich sah, dass es bei der Führerschaft um Verantwortung für andere geht. Es geht nicht um Dominanz und Autorität und solche Dinge. Es geht darum, für das ganze Rudel verantwortlich zu sein. Ich sah, dass die Führer in ihrer Welt sehr geduldig sind, sehr liebevoll. Denn sie überleben nur, wenn ihr Rudel überlebt. Es liegt also in ihrem Interesse zu kooperieren. Sie bewegen sich als ein Ganzes. Sie empfangen die Gedanken der anderen - besonders wenn man sich nicht mit Worten verständigt, tut man das mehr. Wir möchten alle unsere Stellung kennen und so geht es auch dem Hund. Das ist also etwas, was die Anführer begründen, die Rangordnung, die ihnen Sicherheit gibt. „Ich weiß, wo ich stehe, und das ist gut.”

Der Grundpfeiler von Jans Hunde-Trainingsprogramm ist, dass der Betreuer sich selbst als guter Führer beweisen muss; als jemand, der sich um seine Hunde kümmert und sich um sie kümmert, wenn sie besorgt oder ängstlich sind. Sie erklärt eine wortlose Art und Weise, um eine solche Rolle aufzubauen.

Der Anführer trägt sie tatsächlich irgendwie: „Ja, ich kann das leisten.” Und er ignoriert unerwünschtes Verhalten. Ich meine, wenn irgend- jemand zu unserer Königin gehen und „Hallo Liz“ rufen würde, kann man sich nicht vorstellen, dass sie ihm das heimzahlt. Sie würde wahrscheinlich sehr würdig schauen und weggehen. Und jemand aus ihrem Team würde kommen und sagen: „Das können Sie nicht tun.“ Es geht um diese Autorität. Also der Hund liebt das.

Viele Menschen, die Hunde als Kameraden haben, schreiben ihren geliebten Tieren zu, dass sie von ihnen die wichtige Lektion gelernt haben, im jetzigen Moment zu leben. Ganz gleich, was in der Vergangenheit passiert ist, sobald man ihren Namen ruft, kommen die Hunde glücklich lächelnd und schwanzwedelnd zu einem. Jan erforschte diesen edlen Zug tiefer, um das Hundeverhalten besser zu verstehen.

Für sie geht es um jeden Tag. Denn wir könnten denken, er ist nun sechs, drei, zwölf und er muss wissen, dass er immer in Sicherheit ist. Er weiß es nicht, denn in seiner Welt, kann der Führer einfach so verschwinden. Nach jeder Trennung, immer wenn wir zusammenkommen, müssen sie ihre Rangordnung wieder neu herstellen. Das müssen sie tun. Es ist für sie kein Spaß; es ist nicht dumm, es ist lebensnotwendig. Wenn man also kommt, wenn man wieder zusammen kommt nach einer Trennung, - und das ist, wenn man die Tür schließt, wenn man einkaufen war, wenn man nachts nur im Bett war oder selbst wenn man nur im Bad war, hat man diese Trennung verursacht - wenn man dann zum Hund zurückkommt, baut man die Ordnung wieder auf und kommt herein, als würde einem das Haus gehören.

Bei ihren Beratungen gibt Jan Tipps, um es den Betreuern zu ermöglichen, mit ihren tierischen Freunden in Trainingssitzungen zu kommunizieren.

Wenn ich jemandem etwas beibringen möchte, ganz gleich, was es ist, hätte ich gerne, dass diese Person das Gefühl hat, dass ich sie auf nette, ruhige Weise etwas lehre. Ich belohne sie. „Du hast das gut gemacht“ oder „Das war nicht ganz richtig, lass es uns noch mal beginnen.“ Erinnern Sie sich, dass sie einen Freund rufen. Es gibt keine Dominanz hier. Es sind meine Freunde. Auch hier wieder - wenn er Widerwort gibt - bewege ich meine Hand weg. Wenn man anfangen würde (zu schreien) „Hör auf, hör auf!” würde es zu einem Spiel.

Es wäre okay.

Es wäre ein Spiel und er würde das mit Leuten tun, die er nicht kennt. Das ist es jetzt. Man nimmt einfach die Hand weg und schaut ihn auch nicht an. Bewegen Sie Ihre Augen, denn wenn man sie anschaut, wenn man sich umschaut und einen anschaut, dann werden Worte erwartet. Das ist Kommunikation.

Sobald man einmal die Hundesprache entziffert hat, ist es ziemlich einfach, ihre einfachen Wünsche zu verstehen. Jan erklärt eine nichtverbale Konversation, die bei ihr zu Hause zwischen ihren eigenen Hunden stattfindet.

Es ist einfach eine Freude sie zusammen zu beobachten. Sie verstehen einander. Er wedelt jetzt mit dem Schwanz und sie sagt jetzt: „Ich habe nicht wirklich Lust dazu.“ Sie zeigt ihm tatsächlich ein ziemlich großes Desinteresse. Sie sagt ihm: „Jetzt will ich nicht spielen.” Schauen Sie. Und er lässt sie in einer Minute allein. Was gleich passiert, ist, dass sie sich wahrscheinlich hinlegt. Bitteschön. Und er geht einfach weg und denkt: „In Ordnung, du willst jetzt gerade nicht spielen. Das ist mir auch recht.” Hunde sind keine Geschöpfe, die sich aufregen. Sie fragen einfach: Können wir jetzt spielen?” Nein, ich will nicht.” „Ach komm, du willst es doch eigentlich.” Er beharrt ein wenig darauf - Hunde sind sehr beharrlich. Aber er geht dann weg, denn …Sehen Sie, es heißt einfach: (Nein, jetzt nicht.) „Nein, jetzt nicht.” Also sagt er: „Oh, in Ordnung dann.” Sehen Sie, wie einfach es ist?

Wenn ein Hund in menschlicher Sprache mit uns sprechen könnte, würde er laut Jan Folgendes sagen:

Höre mir zu und schau, woher ich komme. Schau, wenn ein Fremder sich dem Haus nähert und ich belle, muss ich das tun, weil ich den Rest des Rudels warnen muss vor einer drohenden Gefahr oder einer möglichen Gefahr. Und bringt dieser Sache Respekt entgegen. Es ist eine Sprache wie jede andere, es ist wie bei jedem anderen Wesen. Sie und ich möchten mit Respekt behandelt werden. Wir möchten, dass man uns zuhört. Wir möchten Güte und Rücksicht erfahren.

Welche Art von Hund passt am besten zu Kindern? Wie können wir einen neuen Hund in unser Familienleben eingliedern? Um Antworten auf diese und andere Fragen zu erhalten, schalten Sie morgen wieder ein, wenn wir Ihnen die letzte Folge unseres Interviews mit der Hundeversteherin Jan Fennell präsentieren.

Weitere Infos über Jan Fennell finden Sie auf www.janfennellthedoglistener.com

Wir danken Ihnen fürs Zuschauen heute bei Die Welt der Tiere: unsere Mitbewohner.

Als Nächstes sehen Sie Erleuchtende Unterhaltung, gleich nach Bemerkenswerte Nachrichten hier auf Supreme Master Television. Mögen sie ewige Harmonie und ewiges Glück mit allen Wesen auf unserem gemeinsamen Planeten genießen.